125 Jahre Bibliotheksgeschichte im Blick


Schaufenster-Ausstellung in der Jüdenstraße: 125 Jahre Bibliotheksgeschichte im Blick

Die Schaufenster der leerstehenden Geschäfte in der Jüdenstraße und am Markt werden seit dem Jahr 2024 als Werbeflächen und Galerie für Kunstwerke genutzt. Erstmals beteiligt sich nun auch die Stadtbibliothek Weißenfels an der Aktion. Die Bibliothekarinnen haben die Schaufenster in der Jüdenstraße 5 mit einer Ausstellung zur Geschichte der Stadtbibliothek gestaltet. Es ist eine der vielen Aktionen, welche die Einrichtung im Jahr ihres 125. Jubiläums durchgeführt hat.

Die großformatigen Roll-Ups mit historischen Schwarz-Weiß-Fotos geben einem Rückblick auf die Entwicklung der Stadtbibliothek über die Jahrzehnte hinweg. Zu sehen sind beispielsweise die Anfänge der Bibliothek in der heutigen Altstadtschule an der Promenade und im späteren Domizil, dem Kloster St. Claren. Beleuchtet wird unter anderem auch die Zeit, als Weißenfels Standort der Kreisbibliothek mit vielen Zweigstellen im heutigen Stadtgebiet war. Die Roll-Ups waren zuvor in den Räumlichkeiten der Bibliothek in der Klosterstraße 24 zu sehen. In der Jüdenstraße, dem künftigen Standort des Bibliotheksneubaus, soll die Schau nun einem größeren Publikum zugängig gemacht werden.

„Ob Kriege, die Wendezeit oder die heutige Digitalisierung – die Stadtbibliothek Weißenfels hat viele Epochen miterlebt und sie war stets eine Anlaufstelle für die Menschen, weil es ihr immer gelungen ist, sich zu wandeln und das Angebot an die Bedürfnisse der Zeit anzupassen“, sagte Bibliotheksleiterin Sandra Baumgart. Daran arbeiten sie und ihr Team auch heute, wo sich die Bibliothek immer mehr zum Treffpunkt und Freizeitort entwickelt. Allein in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 konnten mit 104 Veranstaltungen mehr als 2.200 Besucherinnen und Besucher erreicht werden. Zudem wird das Angebot an Büchern längst durch zahlreiche andere Medienformate wie Konsolenspiele, Hörbücher, Mangas oder Tonie-Figuren ergänzt. Die Bibliothekarinnen achten darauf, den Bestand kontinuierlich zu aktualisieren und Trends zu berücksichtigen.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres veranstaltet die Stadtbibliothek Weißenfels in den kommenden Wochen noch einen Leseherbst mit zwei Lesungen. Autor Titus Müller stellt am 22. Oktober 2025, um 19 Uhr im Fürstenhaus seinen Roman „Die Dolmetscherin“ vor. Tickets gibt es im Vorverkauf in der Stadtbibliothek Weißenfels in der Klosterstraße 24. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt geht es am 19. November 2025, um 18 Uhr im Fürstenhaus um das Buch „Grenzschicksale.Als das Grüne Band noch grau war“. Journalistin Ines Godazgar und Herausgeber Maik Reichel sprechen im Rahmen der Lesung mit Zeitzeugen. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenfrei. Es wird um Anmeldung in der Stadtbibliothek gebeten (03443 370318, stadtbibliothek@weissenfels.de).

Und auch für das kommende Jahr hat die Einrichtung schon Pläne. So soll es in der Jüdenstraße eine weitere Schaufensterausstellung der Stadtbibliothek geben. Dann soll es darum gehen, was eine moderne und zeitgemäße Bibliothek ausmacht, welche Angebote sie für die Menschen bereithält und welche Aufgaben sie in der heutigen Zeit erfüllt – für die Weißenfelserinnen und Weißenfelser ein kleiner Vorgeschmack auf ihre künftige Stadtbibliothek im Herzen der Innenstadt.

 

Foto: Die Wirtschaftsförderin der Stadt Weißenfels Denise Demnitz (l.) und Bibliotheksleiterin Sandra Baumgart arbeiteten für die Schaufensterausstellung in der Jüdenstraße zusammen.

Bildquelle: Katharina Vokoun/ Stadt Weißenfels