Aller.Land im Burgenlandkreis


Aller.Land im Burgenlandkreis

Start der ersten Phase des Förderprogramms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen

stärken.“ in der Region

Stellvertretend für die Region Weißenfels/ Zeitz hat sich die Stadt Weißenfels im letzten Herbst erfolgreich um die Teilnahme an der Entwicklungsphase im Bundesprogramm „Aller.Land –zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ beworben. Ziel ist es, dass die Region bis Mitte Dezember 2024 ein Konzept zur beteiligungsorientierten Kulturarbeit im ländlichen Raum erarbeitet. Damit ist eine Bewerbung für die sogenannte Umsetzungsphase möglich. Hier könnten verteilt auf einen Förderzeitraum von fünf Jahren Fördergelder von bis zu 1,5 Millionen Euro eingeworben werden. Derzeit sind deutschlandweit 97 Regionen an dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Kooperation mit dem Bundesinnenministerium initiierten Programm beteiligt. Sie erhalten in dieser Phase jeweils eine 100-prozentige Förderung von bis zu 40.000 Euro, mit welcher sie Projekte und nachhaltige Strukturen aufbauen und ausprobieren sollen.

 

Die Stadt Weißenfels wird bei dem Vorhaben durch die Stadt Zeitz und den Burgenlandkreis unterstützt. Die Partner kamen am 14. und 15. Juni 2024 zu einem ersten Netzwerktreffen zusammen, an dem auch kulturell und gesellschaftlich Aktive aus der Region teilnahmen. Etwa 180 Vereine, Institutionen und Privatpersonen waren in das Weißenfelser Kulturhaus eingeladen, um gemeinsam regionaltypische Herausforderungen zu identifizieren und für diese ein erstes Projekt zu entwerfen, welches kulturelle Strukturen an der Basis stärkt.

 

An dem Auftakt nahmen etwa 20 Personen teil. „Das waren zwar deutlich weniger Teilnehmer, als wir eingeladen hatten. Aber dadurch war ein sehr produktives Arbeiten möglich“, sagte Christian Endt, der als Kulturamtsleiter der Stadt Weißenfels aktuell hauptverantwortlich für das regionale Programm ist. „Herausgekommen ist eine sehr spannende und vielversprechende Idee“, sagte Christian Endt. So stellten die Beteiligten als eines der entscheidenden Probleme in der Region die unzureichende Mobilität der Kulturangebote und deren Zielgruppen heraus. Konkret heißt das: Die Angebote erreichen die Menschen nicht ausreichend und die Menschen kommen nicht so gut zu den Angeboten. Beim Auftakttreffen entstand als Lösung für das Problem die Idee von einem Mobilen Kulturbüro, welches Kultur auf dem Land mit den Einwohnern zusammenzubringen könnte. Was nach Bürokratie klingt, ist im Ansatz ganz anders gedacht: Einerseits soll dieses zwar kulturell Aktive, wie beispielsweise Vereine, beraten und ihnen bürokratischen Aufwand abnehmen. Andererseits soll es aber auch selbst Kulturangebot sein; beispielsweise lokalen Künstlern eine mobile Bühne bieten oder ein Begegnungsort für die Bevölkerung werden. „Wo es aber letztendlich konkret hingeht und welche Bedürfnisse das Mobile Kulturbüro dann einmal abdeckt, das soll nun zusammen mit den Menschen besprochen werden, die es später nutzen“, sagte Christian Endt.

 

Denn auch das ist grundlegender Ansatz des Bundesprogramms: Die Inhalte der Projekte sollen partizipativ (also zusammen mit den Betroffenen) bestimmt und nicht von hauptamtlichen Kräften vorgegeben werden. So wird das frisch geknüpfte Netzwerk in diesem Jahr bei je einem Anlass in Teuchern, in Lösau und in Schleckweda anwesend sein, um auf künstlerische Art und Weise zusammen mit den Veranstaltungsbesuchern das Mobile Kulturbüro zu entwerfen und so die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger an ein solches kennenzulernen. Diese Art von Vernetzung mit Gleichgesinnten ist ein wichtiger Bestandteil des Programms. Ein Ansatz, den unter anderem Auftakt-Teilnehmerin Anja Reißmann vom Stadtlabor Zeitz lobte. „Ich bin immer auf der Suche nach Leuten, die Aktionen mit uns zusammen machen“, sagte sie. Das Aller.Land-Projekt sei in diesem Zusammenhang sehr interessant.

 

Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken

„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“ ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Gefördert wird „Aller.Land“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Der Bund stellt für das Förderprogramm von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung. Umgesetzt wird es vom Programmbüro Aller.Land (Projekteure bakv gGmbH).

www.allerland-programm.de