Abschied vom Kornwestheimer Ring: Letzte Bewohnerinnen und Bewohner ziehen aus
Am Kornwestheimer Ring sollen nun auch die verbliebenen drei Wohnblöcke leergezogen werden. Der Privateigentümer arbeitet für das Vorhaben mit der Stadt Weißenfels zusammen. Bereits im Jahr 2023 hatte die städtische WVW Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH mithilfe von Fördermitteln drei Wohnblöcke abgerissen. Der Rückbau hatte damals mehr als eine Million Euro gekostet.
In den kommenden Wochen werden die letzten Bewohnerinnen und Bewohner den Kornwestheimer Ring verlassen. Schon seit langem sind die Zustände der Unterbringung am Kornwestheimer Ring unzumutbar. Zuletzt hatte eine routinemäßige Kontrolle des Elektronetzes durch die Stadtwerke Weißenfels zur Stromabschaltung geführt, weil die Leitungen eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.
„Ich bin sehr froh, dass wir nach vielen Jahren prekärer Wohnverhältnisse am Kornwestheimer Ring nun dieses Kapitel abschließen können. Die Erfahrungen im Kornwestheimer Ring sollen uns eine Lehre für die Zukunft sein, dass wir bei der Stadtplanung darauf achten, Quartiere heterogener aufzustellen“, sagt Oberbürgermeister Martin Papke.
Die Stadt Weißenfels plant nach der Räumung der Wohnungen, das Gebiet einzuzäunen. Nach derzeitigem Stand wird der Privateigentümer die drei Wohnblöcke erst einmal nur sichern. Ein Abriss ist vorerst nicht geplant. Für den notwendigen Stadtumbau und die Quartiersentwicklung wäre ein kompletter Rückbau aus stadtplanerischer Sicht aber langfristig das Ziel. Aktuell läuft unabhängig davon noch der Abriss der verfallenen Garagen im hinteren Bereich des Quartiers. Die Kosten belaufen sich auf etwa 250.000 Euro, wobei zwei Drittel der Kosten mit Fördergeldern finanziert werden. Die Fertigstellung der Arbeiten ist für August 2025 geplant.
In der Vergangenheit hat es im Kornwestheimer Ring immer wieder Probleme mit illegal abgeladenem Müll, Rattenplagen und Ruhestörung gegeben. Das Quartier hatte zur sozialen Separierung beigetragen.