Förderbescheid für Sanierung des Schlosses Neu-Augustusburg überreicht
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat am 30. September 2024 in Weißenfels den Förderbescheid für die Sanierung des südlichen Westflügels und des Südflügels von Schloss Neu-Augustusburg und den Ausbau zu einem Behördenstandort für das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF Süd) überreicht. Aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen fließen vom Bund 33,35 Millionen Euro und vom Land etwa 1,77 Millionen Euro in das Vorhaben. Die Stadt Weißenfels steuert weitere 8,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln bei, welche aber durch einen Langzeitmietvertrag mit dem Land Sachsen-Anhalt refinanziert werden sollen. Schon Anfang 2025 soll mit der Bautätigkeit begonnen werden. Das ist möglich, weil die Baugenehmigung bereits vorliegt. Bis Ende des Jahrzehnts soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein.
„Die Besonderheit dieses Vorhabens auf Schloss Augustusburg ist die Tatsache, dass gleichzeitig ein neuer Behördenstandort geschaffen wird, also werden damit Arbeitsplätze in Weißenfels gesichert. Das Projekt ist Strukturstärkung im besten Sinne, es schafft eine Verbindung zwischen kultureller Ausstrahlung und Sicherung von Kaufkraft“, erklärte Haseloff. Laut Landeswirtschaftsminister Sven Schulze ist das Schloss Neu-Augustusburg nicht nur ein kulturelles Wahrzeichen, sondern auch ein Ort, der den Menschen hier in Weißenfels am Herzen liegt. „Mit der Sanierung geben wir dem Schloss eine neue Zukunft. So verbinden wir Geschichte und Moderne – für die Region und ihre Menschen.“
Eine lange Zeit des zähen Ringens geht für den Weißenfelser Oberbürgermeister Martin Papke mit der Übergabe des Fördermittelbescheides zu Ende, denn ursprünglich waren nur etwa 23,85 Millionen Euro an Strukturfördermitteln in Aussicht gestellt worden. Nachverhandlungen waren notwendig, um das Kostendelta zu schließen – für Martin Papke eine kräftezehrende Zeit. „Nun kann die Sanierung des südlichen Westflügels und des Südflügels von Schloss Neu-Augustusburg beginnen. Es ist ein Jahrhundertvorhaben für uns und gleichzeitig Strategie im Zuge des Strukturwandelprozesses hochwertige Arbeitsplätze in Weißenfels zu verankern. Am Ende des Jahrzehnts wird so ein Teil des Schlosses zu einem Behördenstandort für 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesamtes für Landwirtschaft und Flurneuordnung transformiert. Damit fördern wir den notwendigen Zuwachs der bürgerlichen Mitte in der Stadt. Gleichzeitig schaffen wir städtebauliche Anreize und senden das Signal, dass Weißenfels Aufbruch heißt und es sich lohnen wird, in Wohnen zu investieren“, sagt das Stadtoberhaupt.
Hintergrund:
Durch einen Teilzuwendungsbescheid im Dezember 2021 konnte die Stadt Weißenfels mit der Bauplanung für die Sanierung des Schlosses Neu-Augustusburg beginnen. In diesem Zusammenhang fanden Abstimmungen mit dem ALFF (Nutzungsanforderungen und Raumplanung) und der Unteren Denkmalschutzbehörde (denkmalrechtliche Anforderungen) statt. Daraufhin wurde das Projekt erweitert, weil seitens des ALFF die benötigten Arbeitsplätze von 112 auf 163 erhöht wurden. Neben dem Südflügel wurde deshalb der südliche Westflügel mit in die Planung aufgenommen – eine Gesamtfläche von etwa 5.000 Quadratmetern. Laut der daraus resultierenden Kostenberechnung, die auch zusätzliche, nicht förderfähige Baumaßnahmen mit einbezog, stiegen die Gesamtkosten auf mehr als 41 Millionen Euro an.
Die Baugenehmigung vom Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes Sachsen-Anhalt liegt der Stadt Weißenfels seit November 2023 vor. Im Folgenden fanden zahlreiche Abstimmungen mit der Bewilligungsbehörde, den Vertretern des Landkreises und der Landesregierung bezüglich des Finanzierungsdefizits statt.