Immobilienmarktentwicklung im ländlichen Raum


Immobilienmarktentwicklung im ländlichen Raum – Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff informiert sich bei Oberbürgermeister und Vertretern der Wohnungswirtschaft zur Entwicklung

In Zeiten von weiterhin steigenden Immobilienpreisen und dem stärker werdenden Wohnungsmangel in Großstädten und Metropolregionen bietet der ländliche Raum eine große Chance, denn hier gibt es Leerstand, bezahlbaren Wohnraum und eine steigende Attraktivität.

Gute Infrastruktur, neue und nachhaltige Arbeitsplätze, aber auch Digitalisierung und Homeoffice bieten mittlerweile die Möglichkeit abseits des Großstadttroubles zu leben. Dabei verbessern zahlreiche Infrastrukturprojekte die Anbindung an städtische Zentren und die hohe Lebensqualität in der ländlichen Region bietet für viele Menschen die Grundlage zum Umzug eben dorthin. Hinzu kommt, dass die Kosten für Erwerb und Entwicklung einer Immobilie um ein Vielfaches niedriger sind als in den Metropolen, was ebenfalls Grund genug ist, auch in Zeitz zu investieren und zu leben.

Doch wie entwickelt sich der Immobilienmarkt beispielsweise in Zeitz? Welche Schwierigkeiten, Probleme und Lösungsansätze gibt es? Diese Fragen stellt sich auch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, der sich über Stand in Sachen Immobilienmarkentwicklung persönlich erkundigen will und deshalb am heutigen Mittwoch, den 30. Oktober zu Gast in Zeitz war. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Thieme, Landrat Götz Ulrich sowie Vertretern der Wohnungswirtschaft machte Haseloff zunächst einen Rundgang durch die Innenstadt von Zeitz über Rahnestraße und Rossmarkt, sprach mit etlichen Bürgern und informierte sich dabei zu Schwierigkeiten und Lösungen in der Stadt.

Im späteren Austausch, welcher im Rathaus der Stadt Zeitz stattfand, erläuterte Oberbürgermeister Christian Thieme noch einmal, welche Probleme die Stadt seit bzw. aufgrund der Deindustrialisierung nach 1990 hat und wie wichtig weitere Unterstützung durch Land und Bund in den unterschiedlichsten Bereichen für die Region ist.

Bereits in den 1990er Jahren verlor die Stadt Zeitz durch den Wegfall eines Großteils der Arbeitsplätze tausende Menschen. Seitdem gibt es einen dauerhaften Überbestand an Wohnimmobilien, die ohne Nutzungsperspektive weiter verfallen.  Zudem steigen die Sanierungskosten, wodurch ebenfalls weniger investiert wird. Deshalb benötigen wir nicht nur eine Beschleunigung des Strukturwandels, bezogen auf S-Bahn-Ausbau und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, sondern weiterhin große Unterstützung durch Land und Bund konkret bei Sicherung, Rückbau aber vor allem der Sanierung von Immobilien,

so Oberbürgermeister Christian Thieme.

So darf die Städtebauförderung nicht, wie geplant, gekürzt werden, da diese maßgebend bei der baulichen Entwicklung der Innenstadt ist, für den Rückbau von Gebäuden muss es neue Programme zur Realisierung geben und die Kommunen benötigen sozusagen „schnelles Geld“ und „schnelle Unterstützung“ bei Ersatzvornahmen, Rückbau oder Rückkauf von Gebäuden, da dies den Haushalt der Kommune unverhältnismäßig stark belastet, sind dabei als Forderung immer wieder zu hören.

Wir müssen den dauerhaften Überbestand verringern, da dieser Investitionen verhindert. Dabei hängt natürlich alles immer wieder und in vielerlei Hinsicht am Geld, denn die leerstehenden Immobilien belasten am Ende den Haushalt unserer Stadt und werden durch Verfall und Kosten weiter und weiter zum Problem für Zeitz,

so Oberbürgermeister Christian Thieme weiter, der aber auch darauf verweist, dass das Land im Rahmen von Städtebauförderung und weiteren Programmen zur Entwicklung der Stadt bereits sehr viel Unterstützung geleistet hat und hofft, dass die dringend notwendige Förderung auch weiterhin gegeben ist.

Deutlich wurde dabei, dass sich Zeitz gut entwickelt hat, es aber jetzt im Immobilienbereich trotz aktueller Probleme vor allem im Bereich der Kosten keinen Stillstand geben darf. Hier wollen Wohnungswirtschaft und Privatpersonen investieren, müssen aber zu viele Gesetze und Bestimmungen beachten, so dass ein Investment am Ende zu teuer wird und man die Finger davonlässt. Daher will auch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, dass schneller und effektiver gehandelt werden muss.

Wir wollen Neuinvestitionen nicht im Wege stehen, sondern vielmehr den Weg frei machen, so dass sich Zeitz und der gesamte Immobilienmarkt im ländlichen Raum von Sachsen-Anhalt weiterentwickeln kann. Dazu gehört manchmal auch, dass eine verfallene Immobilie Platz machen muss, um neues zu schaffen. Hierfür setze ich mich gerne ein und bleibe dazu auch mit allen Partnern der Stadt im Gespräch, so dass bereits geplante und neue Projekte umgesetzt werden können,

so Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, der Stadt, Wirtschaft und private Investoren nicht nur mit städtebaulichen Programmen, sondern auch mit der Vereinfachung der Gesetzgebung unterstützen möchte.