25 Jahre Frauenorte in Sachsen-Anhalt
Weißenfels beteiligt sich mit Veranstaltungsreihe am Jubiläumsprogramm
Weißenfels beteiligt sich wie viele weitere Städte in Sachsen-Anhalt an dem Projekt „25 Jahre Frauenorte“. Das Jubiläum nimmt die Stadt Weißenfels in Zusammenarbeit mit dem Burgenlandkreis sowie vielen anderen Organisationen, Vereinen und Institutionen zum Anlass, um von August 2025 bis März 2026 zu zeigen, wo und in welcher Weise weibliche Facetten in Kunst, Kultur und Gesellschaft zum Ausdruck kommen. Entstanden ist ein vielfältiges Programm mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und vielen weiteren spannenden Angeboten. „Die Frauenorte in Sachsen-Anhalt und anderen Bundesländern sind ein Spiegelbild unserer Geschichte und Gegenwart. Sie erinnern uns daran, wie wichtig es ist, die Stimmen und Leistungen von Frauen zu würdigen und ihre Geschichten lebendig zu halten. Nur wer sichtbar ist, wird gesehen. Und wer gesehen wird, geht in die Geschichte ein“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weißenfels Katja Henze. Das Jubiläum biete die Gelegenheit, auch vor Ort in Weißenfels das Wirken von Frauen sichtbar zu machen, ihnen somit einen Platz im kollektiven Gedächtnis einzuräumen und die Vielfalt der Gesellschaft ehrlich abzubilden.
Ein starker Partner der Veranstaltungsreihe zum 25. Jubiläum der Frauenorte ist die Brand-Sanierung. So wird am 13. September 2025, um 15 Uhr die Ausstellung „Dem eigenen Kompass folgen – Künstlerinnen und ihre Wege“ eröffnet. Im Rahmenprogramm der Schau finden unter anderem eine musikalische Lesung aus den Briefen von Therese aus dem Winckel (10.10.2025, 18 Uhr), eine Lesung mit anschließender Gesprächsrunde unter dem Titel „Ost*West*Frauen“ (7.11.2025, 19 Uhr), ein Weihnachtskonzert mit Werken von Komponistinnen (19.12.2025, 18 Uhr), eine Schreibwerkstatt (16.-18.1.2026) und ein Druck-Workshop (26.2.-1.3.2026) statt. Das Rahmenprogramm wird unter anderem durch das Heinrich-Schütz-Haus und die Volkshochschule Burgenlandkreis unterstützt.
Auch der Frauenarbeitskreis beteiligt sich mit dem Lese- und Erzählcafé für Frauen an dem Jubiläumsprogramm. Die Reihe startet am 20. August 2025 bereits in die 20. Saison. Bis zum Dezember 2025 stehen monatlich wieder Geschichten im Mittelpunkt, die mit viel Offenheit und Herzlichkeit die Teilnehmerinnen dazu anregen, zuzuhören, sich auszutauschen und Gemeinschaft zu erleben.
Geschichten von und für Frauen spielen in den kommenden Monaten auch im Museum Weißenfels eine Rolle. Höhepunkt wird die Eröffnung der neuen Sonderausstellung „everlasting – timeless footwear. Auf immer und ewig – zeitlose Schuhe“ sein. Nach der Vernissage (ausgebucht) ist die Schau vom 19. August 2025 bis zum 31. Mai 2026 im Schloss Neu-Augustusburg zu sehen. Wer Museum auf außergewöhnliche Art und Weise erleben möchte, sollte sich zudem die Mit-Ess-Lesung über das Leben von Hedwig Courths-Mahler (14.9.2025, 15 Uhr) und das Sandtheater von Künstlerin Iryna Chaplin anlässlich des 265. Todestages von Friedericke Caroline Neuber (30.11.2025, 15 Uhr) vormerken. Die Geschichten von diesen und weiteren Frauenpersönlichkeiten, die Weißenfels geprägt haben, werden zudem im Rahmen einer Stadtführung durch den Gästeführerverein am 11. Oktober 2025, um 15 Uhr näher beleuchtet (Eintritt frei, Spende erbeten).
Weitere Höhepunkte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „25 Jahre Frauenorte“ werden die Vorführung des Films „Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR“ am 20. August 2025, um 19 Uhr (Eintritt frei), der 4. Weißenfelser „Lauf gegen Gewalt“ am 3. September 2025, ab 15 Uhr sowie das Musical „9 to 5“ des music art e.V. mit Vorführungen ab 26. September 2025 sein. „Mit unserem Programm möchten wir Frauen feiern und ihre Geschichten erzählen aber auch den Austausch über Gleichstellung und Chancengleichheit in unserer Gesellschaft fördern“, sagt Katja Henze.
Hintergrund: Frauenorte in Sachsen-Anhalt
Vor einem Vierteljahrhundert begab sich in Sachsen-Anhalt ein Netzwerk auf Spurensuche nach Frauengeschichten, die als unabdingbarer Bestandteil der Landesgeschichte gefördert werden sollten. Mittlerweile bilden 52 Orte eine Route, die Lebenswirklichkeiten und Lebensentwürfe von und für Frauen in unterschiedlichen zeitlichen Bezügen reflektiert. An allen Orten erinnern Gedenktafeln an das Wirken der Frauen. Das Projekt „Frauenorte“ wurde in den vergangenen Jahren auch von anderen Bundesländern aufgegriffen.
Eine Station auf der Route in Sachsen-Anhalt ist Weißenfels. So wurde am 20. Juli 2020 am Schloss Neu-Augustusburg eine Gedenktafel für Friedericke Caroline Neuber eingeweiht. Die „Neuberin“ war im 18. Jahrhundert die bekannteste Theaterleiterin. Mit ihrer Theatergruppe trat sie mehrfach in Weißenfels auf – vermutlich im Komödiensaal des Schlosses Neu-Augustusburg.

