20 Jahre Weißenfelser Lese- und Erzählcafé für Frauen
Jubiläum für das Weißenfelser Lese- und Erzählcafé – die Veranstaltungsreihe für Frauen startet am 20. August 2025 in die 20. Saison. Bis zum Dezember 2025 stehen monatlich wieder Geschichten im Mittelpunkt, die mit viel Offenheit und Herzlichkeit die Teilnehmerinnen dazu anregen, zuzuhören, sich auszutauschen und Gemeinschaft zu erleben. Ob Literaturklassiker oder moderne Bücher – im Mittelpunkt stehen immer Frauen mit ihren Perspektiven, Herausforderungen und Lebenswegen. Passend dazu heißt das Thema „Literatur als Stimme: Geschichten der Verbundenheit und Verantwortung“.
Die Lesungen finden wieder bis zum Dezember jeden Monat statt. Treffpunkt der Literatur-Fans ist hierfür jeweils um 15 Uhr, regulär in der Volkshochschule an der Promenade 37 im Raum 1.1 (Außentermine: 24.9.2025 Brand-Sanierung in der Novalisstraße 13 sowie 15.10.2025 Heinrich-Schütz-Haus in der Nikolaistraße 13). Frauen sind herzlich zu den Veranstaltungen eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei.Zum Auftakt der Jubiläumsreihe des Lese- und Erzählcafés wird in Kooperation mit der Stadtbibliothek Weißenfels am 20. August 2025, um 15 Uhr in der Volkshochschule das Leben und Werk von Mascha Kaléko, einer der wichtigsten deutschsprachigen Dichterinnen, beleuchtet. Mit Charme, Humor und sozialer Kritik eroberte sich die junge Frau im Berlin der Weimarer Republik die Herzen der Großstädter. Ihre eigentümliche Mischung aus Melancholie und Witz, steter Aktualität und politischer Schärfe ist es, die Mascha Kalékos Lyrik so unwiderstehlich und zeitlos machen und ihr auch 50 Jahre nach ihrem Tod noch eine Fangemeinde sichern.
Das Weißenfelser Lese- und Erzählcafé für Frauen wird organisiert vom Frauenarbeitskreis der Stadt Weißenfels und der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. Kooperationspartner sind neben der Volkshochschule Burgenlandkreis „Dr. Wilhelm Harnisch“ auch wieder die Stadtbibliothek Weißenfels und das Heinrich-Schütz-Haus.
Weitere Termine des Weißenfelser Lese- und Erzählcafés für Frauen:
24. September 2025, ORT: Brand-Sanierung Novalisstraße 13: „Das Glück am Ende der Straße"
Autorin Ulrike Herwig erzählt in ihrem Roman die Geschichte der Obdachlosen Elli, die sich mit Würde und Kreativität durchs Leben kämpft und trotz aller Widrigkeiten ihre Herzenswärme bewahrt. Sie fungiert sogar als „Ersatzoma“ für die Kinder der gestressten Lisa. Ein gesellschaftlich relevantes und berührendes Buch, das die Teilnehmerinnen des Lese- und Erzählcafés sicher zu interessanten Diskussionen anregen wird.
15. Oktober 2025, ORT: Heinrich-Schütz-Haus Nikolaistraße 13: „Meine Seelen hört im Sehen"
In der Veranstaltung reist der Leiter des Schütz-Hauses Dr. Maik Richter mit den Gästen ins 17. und 18. Jahrhundert und spricht über damalige Vorstellungen vom Verhältnis der Menschen zur Natur. Auffällig ist dabei, dass es fast keine Gedichte und Kompositionen von Frauen aus dieser Zeit gibt, die sich mit dem Thema Natur auseinandersetzen. Wie dachten sie über Umwelt und ihre Mitmenschen? Dr. Maik Richter hat hierzu Lyrik und Musik aus dieser Zeit ausgewählt.
19. November 2025: „Der Brand“ und „Aufs Land“
Zwei Romane, die eines verbindet – ein Leben im ländlichen Idyll, das es ermöglicht zur Ruhe zu kommen und sich mit wichtigen Fragen des Lebens zu beschäftigen. Im Roman „Der Brand“ erzählt Autorin Daniela Krien von einer Ehe am Wendepunkt. Nach 30 Jahren Ehe ist die Liebe zwischen Rahel und Peter leise verschwunden. Als ihr geplanter Urlaub buchstäblich in Flammen aufgeht, verbringen sie den Sommer auf dem Land – fernab vom Alltag aber auch nah an den Fragen, die sie so lange verdrängt haben. Autor Ernst Paul Dörfler zeigt in seinem Buch „Aufs Land“, wie ein selbstbestimmtes, nachhaltiges Leben im Einklang mit der Natur gelingen kann. Ganz nach dem Motto: weniger Konsum, mehr Lebensqualität.
10. Dezember 2025: Vorweihnachtliche Abschlussveranstaltung
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres schauen die Frauen zurück auf 20 Jahre Lese- und Erzählcafé und geben natürlich auch einen Ausblick auf künftige Ideen und Projekte. Die Gäste dürfen sich auf kleine Überraschungen freuen.
Hintergrund Weißenfelser Lese- und Erzählcafé für Frauen:
Die erste Veranstaltungsreihe des Weißenfelser Lese- und Erzählcafés für Frauen fand im Jahr 2005 statt. Organisiert wurde sie vom Weißenfelser Frauenarbeitskreis. Bis dahin gab es lediglich eine Literaturgruppe im Frauenkommunikationszentrum des Vereins Euratrain in der Feldstraße. Die Mitglieder tauschten Bücher aus und trugen eigene Gedichte vor. Mit dem Lese- und Erzählcafé bot sich für Frauen erstmals die Möglichkeit, klassische und neue Literatur vorgestellt zu bekommen und sich anschließend darüber auszutauschen. Die Idee hinter den Veranstaltungen: Von Frauen für Frauen politisch aktuelle oder frauenspezifische Themen aus der Literatur auswählen, vortragen und darüber sprechen. Und da in einem Café auch Kuchen angeboten wird, fanden sich schnell Frauen, die mit ihren Backkünsten die Nachmittage versüßten. Die Veranstaltungen, die jedes Jahr immer einmal im Monat von August bis Dezember stattfinden, widmen sich stets einer Thematik. So standen schon „Frauen reisen um die Welt“, „Frauengeschichte(n) zwischen DDR und BRD“ und „Geschichten, die Mut machen“ im Zentrum der Aufmerksamkeit. Durch Berichte von eigenen Erlebnissen und emotionalen Darstellungen machen die Teilnehmerinnen die Schwerpunktthemen in den Gesprächsrunden immer wieder anschaulich.

