Briefe einer Künstlerin – Lesung verbindet Geschichte, Musik und Frauenperspektiven
Musikalische Lesung im Rahmen der Ausstellung „Dem eigenen Kompass folgen – Künstlerinnen und ihre Wege“ in der BRAND-SANIERUNG
Im Rahmen der Ausstellung „Dem eigenen Kompass folgen – Künstlerinnen und ihre Wege“ findet am 10. Oktober 2025, um 18:30 Uhr in der Weißenfelser BRAND-SANIERUNG die musikalische Lesung „Weltsichten“ statt. Dr. Maik Richter, Leiter des Heinrich-Schütz-Hauses, liest dabei aus Briefen von Therese aus dem Winkel. Sie diente als Inspirationsquelle für die Ausstellung „Dem eigenen Kompass folgen“. Therese aus dem Winkel wurde im Jahr 1779 in Weißenfels geboren. Heute ist sie so gut wie unbekannt, obwohl sie zu Lebzeiten erfolgreich als Malerin, Musikerin und Schriftstellerin arbeitete. Aus ihrem recht umfangreich überlieferten Briefverkehr wird deutlich, was Künstlerinnen damals und heute eint: Die Entscheidung, ihren künstlerischen Überzeugungen treu zu bleiben, auch wenn gesellschaftliche, politische oder persönliche Umstände ihnen Steine in den Weg legen. Dr. Maik Richter liest aus den Briefen mit ihrem damaligen Agenden, in denen Therese aus dem Winkel unter anderem von ihren großen Konzertreisen in London und Paris berichtet. Im Verlauf des Abends lässt er in historischen Texten weitere Frauen zu Wort kommen und gibt beispielsweise Einblicke in das Rollenbild von spanischen Frauen im 17. Jahrhundert und in den Umgang der Kolonialmacht Frankreich mit Sklavinnen. Auf diese Weise verbindet er verschiedene Weltsichten mit Frauengeschichte. Zwischen den Lesungen sorgen Doreen Busch und Frank Petersen für musikalische Unterhaltung. Die Teilnahme an der Lesung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Für die Ausstellung „Dem eigenen Kompass folgen – Künstlerinnen und ihre Wege“ arbeiten erstmals die Weißenfelser Künstlerin Christina Simon von der BRAND-SANIERUNG, die kommunale Gleichstellungsbeauftragte Katja Henze und der Leiter des Weißenfelser Heinrich-Schütz-Hauses Dr. Maik Richter zusammen. Die Schau ist bis zum 14. März 2026 im Kunstverein BRAND-SANIERUNG e.V. zu sehen. Sie widmet sich den Lebensgeschichten von zehn Künstlerinnen. Die Schau kann zu den Veranstaltungen des Rahmenprogramms besucht werden. Die BRAND-SANIERUNG in der Novalisstraße 13 öffnet an diesen Tagen immer bereits zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn ihre Türen. Nach vorheriger Anmeldung ist eine Besichtigung ebenfalls jederzeit möglich (kontakt@brand-sanierung.de, 01784473097).
Foto: Selbstbildnis von Therese aus dem Winkel
Bildqulle: Museum Bautzen