
Land in Sicht: Neue Wege für Gleichstellung im ländlichen Raum
Konferenz „Ländliche Räume im Wandel“ gab vom 23. bis 24. Juni 2025 Impulse für sozial-ökologische Transformation
Unter dem Titel „Ländliche Räume im Wandel: Impulse für eine sozial-ökologische Transformation“ hat die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) gemeinsam mit der Stadt Weißenfels vom 23. bis 24. Juni 2025 zu einer bundesweiten Fachkonferenz eingeladen. Grundlage der Veranstaltung war der vierte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der neue Perspektiven und Strategien für mehr Geschlechtergerechtigkeit im ländlichen Raum aufzeigt.
Die zweitägige Konferenz bot Gleichstellungsbeauftragten, Fachkräften und politisch Verantwortlichen eine Plattform zum Austausch, zur Vernetzung und zur Entwicklung praxisnaher Handlungsempfehlungen. Dabei stand im Fokus, wie Gleichstellungspolitik zur sozial-ökologischen Transformation in ländlichen Räumen in Bereichen wie Mobilität, Wohnen und Gesundheitsversorgung beitragen kann.
Eröffnet wurde die Konferenz am 23. Juni 2025 von Katja Henze, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Weißenfels und Bundessprecherin der BAG. „Wir alle wissen: Der Wandel ist längst da. Klimakrise, Energiearmut, Mobilitätslücken, Alterung, Pflegeengpässe, Digitalisierung – diese Entwicklungen finden jetzt und hier statt. Aber sie treffen Menschen nicht gleich. Frauen – besonders im ländlichen Raum – sind überproportional stark davon betroffen“, sagte Katja Henze. Gleichstellung dürfe kein optionales Element kommunaler Planung sein. Sie sei notwendig. „Die BAG vertritt etwa 2.000 kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte in ganz Deutschland. Wir sind die Stimme für Gleichstellung – dort, wo Politik konkret wird: in den Kommunen, in Rathäusern, in Dorfzentren, auf Marktplätzen, in Pflegeeinrichtungen und Schulen. Mit dieser Konferenz wollen wir mehr als analysieren. Wir wollen vernetzen, inspirieren und aktivieren“, sagte die BAG-Bundessprecherin. Die unterschiedlichen Geschlechterperspektiven müsse bei jeder strukturellen Veränderung und Planung mitgedacht werden, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen.
Forderungen, denen die Ergebnisse des vierten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung Nachdruck verleihen. Demnach liege der politische Schwerpunkt beim Transformationsprozess derzeit stark auf technologischen Innovationen und wirtschaftlichen Themen. Strukturelle Veränderungen bräuchten aber ebenso soziale Perspektiven. Diese kommen aktuell noch zu kurz. Zudem seien Frauen in vielen Bereichen der Umwelt- und Klimapolitik unterrepräsentiert. Es brauche eine stärkere Beteiligung an Planungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsprozessen. Eine Einführung in den Bericht stellte die Bereichsleiterin der Bundesstiftung Gleichstellung Dr. Ulrike Spangenberg im Rahmen der Konferenz vor. Zentrale Impulse lieferte zudem Landrat Götz Ulrich mit einer Rede zum regionalen Strukturwandel. Weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunal- und Bundespolitik richteten Grußworte an die Gäste.
Ein Podiumsgespräch mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis beleuchtete Herausforderungen und Chancen in den Bereichen Mobilität, Wohnen und Gesundheit. Poetische Zwischentöne lieferte Spoken-Word-Künstlerin Jessy James LaFleur, die durch das Programm führte. Am zweiten Konferenztag stand die aktive Mitgestaltung im Fokus: In drei thematischen Workshops wurden gemeinsam konkrete Empfehlungen für die kommunale Gleichstellungsarbeit erarbeitet.
Foto: Gleichstellungsbeauftragte, Fachkräfte und politisch Verantwortliche aus der gesamten Bundesrepublik nahmen unter dem Titel „Ländliche Räume im Wandel: Impulse für eine sozial-okologische Transformation“ an einer Konferenz der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) in Weißenfels teil.
Bildquelle: BAG